Kontrollillusion

Im Spielcasino ist zu beobachten, dass Menschen, die Würfel kraftvoll werfen, eine hohe Augenzahl erreichen möchten. Ebenso werfen sie eher sanft, wenn eine niedrige Zahl benötigt wird. Dies ist jedoch eine Illusion. Gleiches gilt für Hand- und Fußbewegungen von Fußballfans, die tun, als könnten sie selbst ins Spiel eingreifen. Sie sind der Meinung, wie viele andere Menschen auch, die Welt beeinflussen zu können, indem sie gute Gedanken (Schwingungen, Energie, Karma) verschicken. Bei der Kontrollillusion wird von einer Tendenz gesprochen, zu glauben, in der Lage zu sein, etwas zu kontrollieren oder beeinflussen zu können, über das Menschen objektiv keine Macht besitzen. Dieses Phänomen wurde 1995 von den Forschern Jenkins und Ward entdeckt.

Ein Fußgänger, der in Manhattan eine Straße überqueren will, drückt auf den Ampelknopf. Er weiß natürlich nicht, dass der Knopf ohne Funktion ist. Doch mit diesem Sensor ist es möglich, den Fußgängern glauben zu machen, sie hätten Einfluss auf die Signalsteuerung. Dadurch ertragen sie die Wartezeit vor der Ampel nachweislich besser. Ein ähnliches Phänomen ist bei vielen Aufzügen zu beobachten, welche mit einem „Tür-auf-Tür-zu“-Knopf ausgestattet sind. Allein die Überzeugung, sich in der Machtposition zu befinden, in das Verkehrsgeschehen eingreifen zu können oder den Aufzug zu beschleunigen erleichtert Menschen die Wartezeit. Nur eine Kontrollillusion.

Für diese Verhaltensweisen wird der Begriff Placebo bzw. Placeboknöpfe verwendet. In der Medizin wird häufig mit dem Placeboeffekt operiert. Würde den Menschen, die wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt rennen, um sich ein Medikament verschreiben zu lassen, ein entsprechender Wirkstoff verordnet, wären viele Menschen kränker anstatt gesünder. In solchen Fällen und dies ist altersunabhängig, greift der Arzt zu einem Placebo-Medikament. Der Glaube der Menschen, dass durch die Einnahme des Arzneimittels die Beschwerden verschwinden führt nachweislich – in den meisten Fällen – genau dazu. Der Patient ist begeistert von seinem Arzt, weil dieser im schon wieder geholfen hat.

Fazit: Die Menschen sollten sich auf die wenigen Dinge konzentrieren, die sie wirklich beeinflussen können. Alles andere lässt man geschehen.

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Udo Simianer

Ein Coach mit Praxiserfahrung: Udo Simianer, Jahrgang 1967, führt seit 1998 erfolgreich sein eigenes Unternehmen. Nebenberuflich studierte er in Göttingen BWL (Diplom und Master). Als CEO hatte Simianer über 10 Jahre Personalverantwortung für mehr als 50 freie Berater und angestellte Mitarbeiter. Udo Simianer hielt als Referent rd. 80 Seminare bzw. Vorträge in den Bereichen Management und Organisation. Nach Absolvieren von nahezu 750 Beratungstagen, ist er nebenberuflich als Dozent und Autor für Lehrmaterialien an verschiedenen Hochschulen aktiv. Udo Simianer ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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