Der „Perfekte-Körper-Irrtum“

Ein Unternehmer hatte beschlossen, etwas gegen seine hartnäckigen Kilos zu unternehmen. Er schaute sich bei den verschiedenen Sportarten um. Die Jogger waren ihm zu dürr, die Bodybuilder zu breit, die Radfahrer irgendwie beinschwer, aber die Schwimmer gefielen ihm auf Anhieb. So kam es, dass er sich zweimal pro Woche in das chlorhaltige Wasser des lokalen Schwimmbades begab und hart trainierte. Nach einigen Monaten vergegenwärtigte er, dass er einer Illusion auf den Leim gegangen war. Schwimmsportler haben ihren ästhetischen Körper nicht deswegen, weil sie ausgiebig trainieren, sondern es ist umgekehrt: Gerade, weil sie einen perfekten Körperbau haben, sind sie gute Schwimmer (Perfekter-Körper-Irrtum). Das Auswahlkriterium ist also der Körperbau und nicht das Resultat der Aktivitäten.

Gleiches gilt für viele andere Bereiche: Weibliche Models werben für Kosmetika. Dadurch entsteht der Eindruck, mit der richtigen Kosmetik könnte man dem perfekten Aussehen einer Claudia Schiffer, Heidi Klum oder Nadja Auermann zumindest sehr nahe kommen. Jedoch gilt hier dasselbe, es sind nicht die Kosmetika, die diese Frauen zu Models machen. Models werden als schöne Menschen geboren und das ist der Grund, warum sie überhaupt für die Kosmetikwerbung in Frage kommen.

Ist nun ein MBA-Abschluss erstrebenswert? Überall wird mit Einkommensstatistiken für MBA-Studiengänge geworben. Mit verantwortungsvolleren Positionen in einem Unternehmen, verbunden mit höheren Einkommen und weiteren Annehmlichkeiten könne der MBA rechnen. Ist dem wirklich so? Zunächst muss man wissen, dass diejenigen, die einen MBA-Abschluss anstreben anders gestrickt sind als Menschen, deren Ziel dies nicht ist. Ein zukünftiger Einkommensunterschied hat 100 andere Gründe als der MBA-Abschluss. Auch hier gilt der „Perfekte-Körper-Irrtum“. Es gibt unzählige Akademiker, denen es nicht gelungen ist, die Karriereleiter zu erklimmen, ganz zu schweigen von denen, die arbeitslos und auf Harz IV angewiesen sind.

Fazit: Ein Blick in den Spiegel, bevor man ins Schwimmbecken steigt, könnte vermeiden, sich Illusionen zu machen.

Hier geht es zur Internetseite von Udo Simianer: http://www.simianer-coaching.de

Udo Simianer

Ein Coach mit Praxiserfahrung: Udo Simianer, Jahrgang 1967, führt seit 1998 erfolgreich sein eigenes Unternehmen. Nebenberuflich studierte er in Göttingen BWL (Diplom und Master). Als CEO hatte Simianer über 10 Jahre Personalverantwortung für mehr als 50 freie Berater und angestellte Mitarbeiter. Udo Simianer hielt als Referent rd. 80 Seminare bzw. Vorträge in den Bereichen Management und Organisation. Nach Absolvieren von nahezu 750 Beratungstagen, ist er nebenberuflich als Dozent und Autor für Lehrmaterialien an verschiedenen Hochschulen aktiv. Udo Simianer ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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